
Janosh CT (1996)
Mein Name ist Janosh CT. Für mich ist Kunst weit mehr als ein ästhetischer Ausdruck: Sie ist Sprache, Verbindung, Widerstand und Hoffnung zugleich. Kunst eröffnet Räume, wo Worte fehlen. Sie baut Brücken zwischen Menschen und lässt uns erkennen, dass wir im Kern oft nach denselben Dingen streben – Nähe, Sinn, Inspiration.
Schon als Kind war ich von der Kunst fasziniert. Mein Grossvater war künstlerisch tätig, meine Mutter malte – das hat in mir etwas ausgelöst. Ich erinnere mich an erste Zeichnungen mit Farbstiften – einfache Gegenstände, Dinge aus meiner unmittelbaren Umgebung. Es war still, fast meditativ – und gleichzeitig so lebendig. Später kamen Musik und Klavierspiel dazu. Der Einfluss von Hip-Hop, insbesondere Künstlern wie Kendrick Lamar oder J. Cole, hat mich stark geprägt – nicht nur musikalisch, sondern auch in meiner Haltung zur Kunst und im Alltag. Ihre Inhalte gaben mir das Gefühl, dass Kunst eine Verantwortung tragen kann. Berührende Texte, die mich motivierten, selbst Inspiration weiterzugeben.
Nach der Schulzeit entschied ich mich für eine Lehre als Hochbauzeichner – nicht zuletzt, weil ich hier Kreativität mit Struktur verbinden konnte. Doch meine eigentliche Schule war die Zeit nach Feierabend: Ich malte, experimentierte, lernte neue Techniken. Besonders der Realismus mit seinen feinfühligen Nuancen faszinierte mich. Meine Bilder begannen, Geschichten zu erzählen. Sie wurden Spiegel – ich wollte nicht nur abbilden, sondern etwas auslösen – beim Betrachten wie beim Entstehen der Werke.
Später absolvierte ich die Berufsmaturität mit gestalterischem Schwerpunkt, eröffnete mein erstes Atelier und begann, neue Techniken und Ausdrucksformen zu erkunden. Die figurative Kunst, der Expressionismus und schnelle, intuitive Malprozesse erweiterten mein Repertoire. Dabei ging es mir weniger um eine feste Stilrichtung als um die Freiheit, unterschiedliche Ansätze miteinander zu verbinden.
Heute ist meine Kunst ein Dialog – zwischen Stilen, Techniken, Emotionen. Ich wechsle bewusst zwischen Ausdrucksformen, breche aus Gewohnheiten aus und lasse mich leiten: vom Moment, von der Idee, vom inneren Impuls. Für mich ist Kunst kein fertiges Ziel, sondern eine Bewegung. Eine Einladung, sich selbst und die Welt immer wieder neu zu betrachten.
Neben meinem künstlerischen Schaffen habe ich ein Studium in Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung abgeschlossen und arbeite als Stadtplaner. Auch dort geht es um Gestaltung – von Räumen, die Menschen verbinden und prägen.